Die kommunikativen Strategien der Wissenschaft zur Unterdrückung Andersdenkender

Einerseits hat die Wissenschaft mit der Technologie einen wirklichen Fortschritt ermöglicht, andererseits wurde sie über den Teilbereich der Realität hinaus, in dem sie tatsächlich funktioniert, zum einzig legitimen Erkenntnisprinzip verabsolutiert. Um die wachsenden Probleme und Krisen zu lösen, müsste sich ein weiterführendes Erkenntnisprinzip entwickeln können, aber das wird dadurch blockiert, dass die Wissenschaft jede derartige Regung abwertend als "unwissenschaftlich" im Keim erstickt. Die Strategien der Wissenschaft bei der Unterdrückung Andersdenkender sind dabei keineswegs sachlicher Natur - denn sachliche Argumente liegen ja auch nicht vor - sondern sie funktionieren über größtenteils unbewusst herabsetzend wirkende Mechanismen. Wer versucht, den Absolutheitsanspruch der Wissenschaft zu durchbrechen, wird als ein bisschen dumm und auch gefährlich dargestellt. Eine derartige Verbannung ins gesellschaftliche Abseits möchte natürlich niemand riskieren.

Das wissenschaftliche Weltbild reduziert die Realität auf den sichtbaren Teil und sieht es als lächerlich an, dass Wahrnehmungen über die 5 Sinne hinaus real sein könnten. Damit wird der Mensch nicht nur von seiner wichtigsten Informationsquelle - der inner-psychischen Wahrnehmung - abgeschnitten, sondern es ergibt sich ein Weltbild mit zahlreichen Lücken und Widersprüchen. Die Wissenschaft stopft die Wissenslücken und Widersprüche mit überkomplizierten rationalen Erklärungen, die wiederum auf weitere Widersprüche führen, die auch wieder kompliziert erklärt werden müssen. Das rationale Weltbild der Wissenschaft ist ein sich selbst verkomplizierendes Gebilde, dem ein großer Teil der Menschheit weder folgen kann noch folgen will. In der Wissenschaft hat sich eine rationale Elite vom Rest der Menschheit abgekapselt und macht die "Wahrheit" unter sich aus. Der Rest findet es einerseits bequem, dass andere die Wahrheit für sie herausfinden und sie mit dieser rationalen Kompliziertheit nichts zu tun haben müssen und ist andererseits aber froh, wenn sie von der Elite nicht an ihre rationale Unbedarftheit erinnert werden. So kann die Elite ihren Status leicht aufrechterhalten. Es entsteht eine Gesellschaft, in der die Lösung von Problemen von der Allgemeinheit an eine kleine Minderheit - die "Experten" - abgetreten wurde. Das ist zwar bequem, aber auch gefährlich, denn der Einzelne verliert die Kontrolle über die Wahrheit und wenn die Experten sich irren, reißen sie alle anderen in den Abgrund mit. Und genau da stehen wir zurzeit. Rationalität ist per se in sinnloser Kompliziertheit völlig unbeschränkt und aus rationaler Sicht erscheint es auch selbstverständlich, dass die Wahrheit durch extremste Denkarbeit hart erarbeitet werden muss.

Die Realität ist aber eine ganz andere: Die Wahrheit ist einfach und für JEDEN, der das möchte, zugänglich! Es gibt keine Wahrheit, die nur einer Elite vorbehalten ist.

Die Entwicklung der Menschheit geht mit immer mehr existenziellen Krisen den Bach hinunter und der Absolutheitsanspruch der Wissenschaft bleibt dennoch bestehen, weil er fälschlicherweise mit Intelligenz gleichgesetzt wird, während Zweifel an der wissenschaftlichen Allmacht und Unfehlbarkeit mit dem Makel von Dummheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung belegt sind. Was die Kirche früher mit der Androhung von Gewalt gelöst hat, funktioniert bei der Wissenschaft über geistige Abwertung und Minderwertigkeitskomplexe. Solange man sich mit der Wirkung des unwissenschaftlich-Vorwurfs nicht auseinandersetzt, wird man immer unbewusst davor zurückschrecken, ihn zu provozieren. Niemand möchte für dumm gehalten werden. Lieber gar nichts sagen, als von einem Experten für dumm erklärt zu werden.

Um den Absolutheitsanspruch der Wissenschaft zu durchbrechen, muss man sich Schicht um Schicht durch Berge von unbewusst abwertend wirkenden Mechanismen hindurcharbeiten. Das gelingt nur, indem man die Mechanismen ins Bewusstsein holt und sich dort aktiv mit ihnen auseinandersetzt.

Das wissenschaftliche Weltbild basiert auf ganz bestimmten rationalen Strukturen, welche die Widersprüche geschickt ausblenden. Wer etwas zur Wahrheit beitragen möchte, muss genau diese rationalen Strukturen verwenden. Eigene Modelle der Realität sind nicht erlaubt. Die dem Denken zugrunde liegende Weltsicht bestimmt, wieviel von der Realität wahrgenommen wird. Die Experten stellen durch ein ausgefuchstes System gegenseitiger Kontrolle sicher, dass niemand in das System hineinkommen kann, dessen Denken andere Wege geht, als die von der Wissenschaft vorgeschriebenen. Es wird der Eindruck erweckt, dass niemand außer den Experten überhaupt in der Lage ist, das Thema geistig zu beherrschen. So bleiben sie unter sich. Wagt man es dennoch, an der Expertentür zu rütteln, wird man mit langen Listen von Zitaten und komplizierten Fachbegriffen abgeschmettert. Dahinter steht auch die Suggestion, das Thema sei nur mit dieser Kompliziertheit beherrschbar. Man weigert sich, über andere Ideen überhaupt zu sprechen, weil ja nicht die gedanklichen Grundlagen der wissenschaftlichen Theorien verwendet wurden.

Wer durch diesen ganzen Sumpf hindurch nicht locker lässt, stößt schließlich auf das allerletzte Argument: "Tausende Wissenschaftler können sich nicht irren." Oh doch, das können sie! Die Geschichte ist eine einzige Abfolge kollektiver Irrtümer, die irgendwann durchbrochen werden mussten.

Es sind 3 grundlegende Säulen, mit denen sich der wissenschaftliche Dogmatismus schützt:

Der zunehmende Wildwuchs von Verschwörungstheorien scheint oberflächlich betrachtet den restriktiven Umgang der Wissenschaft mit der Wahrheit zu rechtfertigen. Tatsächlich zeigt er aber etwas ganz anderes: Das wachsende Bedürfnis nach neuen gedanklichen Wegen, weil die vorgegebenen Antworten der Wissenschaft die Probleme nicht mehr lösen und die geistigen Bedürfnisse nicht mehr abdecken.

weiter im Text: Religiöse Symbolik