Das rationale Gefängnis
"Das Leben" basiert auf einer nicht-materiellen Form von Energie. Ich bezeichne sie als Bewusstseinsenergie. Die Religion bezeichnet sie als heiligen Geist und die Wissenschaft als dunkle Materie, deren Bedeutung sie aber nicht versteht. Der Mensch begegnet dieser Energie in Form seiner Aufmerksamkeit.
Energie bezeichnet die Fähigkeit, Veränderungen zu bewirken. Verschiedene Energieformen unterscheiden sich darin, welche Veränderungen sie bewirken und wie sie von anderen Energieformen verändert werden. Bewusstseinsenergie formt das Verhalten von Materie:
- Sie beeinflusst unmittelbar den nicht-gesetzmäßigen (aus rationaler Sicht zufälligen) Verhaltensanteil der Materie.
- Sie verändert kontinuierlich die Gesetzmäßigkeiten im Verhalten der Materie.
Materie ist all das, was über die 5 Sinne wahrnehmbar ist. Bewusstseinsenergie selbst ist nicht materiell. Sie lässt sich nicht über die 5 Sinne wahrnehmen. Eine nicht-materielle Energieform verursacht eine materielle Wirkung. Die Mythologie bezeichnet das als Magie. Die Wissenschaft schließt kategorisch aus, dass es einen solchen Zusammenhang geben könnte, weil das ihren Absolutheitsanspruch durchbrechen würde, das einzig legitime Erkenntnisprinzip zu sein. Das ist insofern ein bisschen blöd, weil das gesamte uns bekannte Universum in seiner Existenz auf diesem Zusammenhang basiert und permanent durch diesen Zusammenhang verändert wird. Da der Mensch diesen Zusammenhang nicht kennt, setzt er ihn unbewusst zum eigenen Nachteil ein. Ohne es zu merken, werden Probleme erzeugt, deren Entstehen zufällig erscheint und die dann ohne Kenntnis der tatsächlichen Ursachen bekämpft werden. Dieses dagegen Ankämpfen beschleunigt das negative Wachstum der Probleme zusätzlich zur eigentlichen Problemursache.
Die Wissenschaft ist die höchste Ausprägung eines rein rationalen Erkenntnisprinzips. Rationalität bezeichnet die Arbeitsweise des Verstandes. Sie basiert auf einem einfachen zweistufigen Vorgang:
- Teilen: Elemente in der Wahrnehmung unterscheiden (Differenzierung).
- Verbinden: Zwischen den Elementen Zusammenhänge herstellen.
Da es viele verschiedene Arten zu unterteilen und viele verschiedene Arten von Zusammenhängen gibt, lassen sich auf diese Weise sehr komplexe Modelle der Realität erstellen.
Eine besondere Art von Zusammenhängen stellen die Gesetzmäßigkeiten dar. Sie verknüpfen bestimmte Bedingungen mit einer Konsequenz, die sich aus den Bedingungen ergibt:
Gesetzmäßigkeit: Bedingung ⇒ Konsequenz
Da das Verhalten der Materie teilweise gesetzmäßig ist, kann der rationale Verstand mit seinem Modell das Verhalten von Materie teilweise beschreiben.
Das rationale Modell ist in seiner Gänze komplex, obwohl der Verstand selbst aber Komplexität nicht direkt handhaben kann. Er kann immer nur wenige Elemente gleichzeitig verarbeiten. Deshalb braucht er eine Strategie, um sich in seinen komplexen Modellen zu bewegen:
- Er betrachtet immer nur kleine Ausschnitte der Realität bzw. seiner Modelle.
- Er beschränkt seine Betrachtung auf bestimmte Aspekte der Realität, z.B. nur das Skelett, nur die Muskeln, nur die Blutbahnen oder nur die Nervenbahnen des menschlichen Körpers. Das bezeichnet man als Abstraktion.
Aber auch das rationale Modell als solches ist trotz seiner Komplexität beschränkt. Es kann die Realität nicht annähernd vollständig abbilden, weil es ein diskretes Modell ist. Diskret bedeutet in diesem Fall, auf eine endliche Anzahl von Elementen beschränkt. Die Realität ist jedoch
- unendlich komplex (unendlich viele Elemente)
- und kontinuierlich (unendlich dicht bzw. lückenlos und daher teilweise gar nicht durch einzelne Elemente beschreibbar)
Das rationale Modell des Verstandes kann sich deshalb der Realität immer nur annähern, sie aber niemals vollständig erfassen. Besonders weit würde der Verstand mit seiner Methode nicht kommen, gäbe es nicht die Mathematik. Die Mathematik ermöglicht es dem Verstand, Komplexität und Kontinuität mit seiner diskreten Methode zu beschreiben: Mit ein paar wenigen Parametern beschreiben Formeln unendliche Komplexität und Kontinuität. Allerdings beschränkt sich diese Möglichkeit auf nur einen Teil der Realität: das elementare Verhalten der Materie. Die entsprechenden Gesetzmäßigkeiten bezeichnet man als Naturgesetze.
Naturgesetze wie das Gravitationsgesetz beschreiben das elementare Verhalten der Materie vollkommen exakt mit Hilfe der Mathematik.
Der Mensch nutzt diese Erkenntnis, um aus elementaren Materie-Bausteinen technologische Systeme zusammenzubauen, deren Verhalten ebenfalls vollständig gesetzmäßig ist. Naturgesetze ermöglichen volle Kontrolle über das Verhalten elementarer Materie-Bausteine und das wiederum ermöglicht die Erschaffung technologischer Systeme, deren Verhalten ebenfalls vollständig kontrollierbar ist.
Der Verstand hat daraus irrtümlicherweise geschlussfolgert, das gesamte Universum basiere auf dieser Grundlage und sei auf die gleiche Weise rational kontrollierbar. In der Folge entstand eine Weltsicht, welche die Realität auf rational kontrollierbare Gesetzmäßigkeiten und Materie reduziert. Das verschafft dem Verstand die Illusion, alle Probleme allein mit seiner rationalen Methode lösen zu können. Da die Realität aber unendlich vielfältiger und umfangreicher ist, müssen die Widersprüche zwischen rationaler Weltsicht und Realität entweder ausgeblendet oder durch komplizierte rationale Theorien wie Evolutionstheorie, Chaostheorie und Urknalltheorie erklärend zurechtgebogen werden.
Das menschliche Erschaffen von Technologie ist eine Art "Baukasten-Erschaffen" ähnlich zum Beispiel den Plattformkonzepten der Autohersteller oder einem Spielzeug-Metallbaukasten. Dabei werden elementare Bausteine mit gesetzmäßigem Verhalten zu Systemen mit gesetzmäßigem Verhalten nur noch zusammengesetzt. Dem gegenüber steht das ursprüngliche Erschaffen, bei welchem die Bewusstseinsenergie die Gesetzmäßigkeiten der Materie ganz direkt und unmittelbar formt. Baukasten-Erschaffen geht natürlich viel schneller als ursprüngliches Erschaffen, weil die Bausteine als Grundlage schon fertig sind, aber es ist eben auch auf den Anwendungsbereich des Baukastens beschränkt. Der Mensch erkennt die Grundlage seines technologischen Erschaffens nicht, verwechselt es mit ursprünglichem Erschaffen und schreibt das ursprüngliche Erschaffen (z.B. in Form der Evolution) dem Zufall zu. Was zufällig entstanden ist, kann natürlich nicht besonders viel taugen und ist auch nicht besonders viel wert.
Die Wissenschaft als einzige erlaubte Erkenntnismethode kann nur das gesetzmäßige Verhalten der Materie beschreiben und kontrollieren. Um aber die rasant wachsenden Krisen zu lösen, müsste man bewusst den nicht-materiellen Einfluss der Psyche auf die Materie einsetzen, dessen Existenz die Wissenschaft vehement ausschließt. Die rationale Anmaßung hat sich ein geistiges Gefängnis erschaffen, das sie direkt in ihren Untergang hineinführt. Es gibt 3 Wege aus dem rationalen Gefängnis heraus (von denen 2 sogar rationaler Natur sind):
- die Widersprüche und Illusionen reiner Rationalität durch einfaches Nachdenken aufdecken
- die Existenz nicht-materieller Kausalitäten (Ursache-Wirkung-Zusammenhänge) beweisen
- die vom Verstand verdrängten nicht-rationalen Teile der Psyche wieder zum Leben erwecken und die Realität so sehen, wie sie wirklich ist